walk4help: Projekt „Umweltbildung für HeidbergKids“ gestartet

Erstellt von Fabien Tronnier

Gießkanne, Schaufel und kleine Harke liegen bereit. Schnell noch die Gummihandschuh überstreifen und schon kann es losgehen. Heute pflanzen Vera (6) und Olga (8) die ersten kleinen Setzlinge in die drei neuen Hochbeete hinter dem Einkaufszentrum Heidberg. Radieschen, Tomaten und Mohrrübe. Den beiden Mädchen ist das Gärtnern nicht völlig fremd. Sie sind mit Begeisterung bei der Sache, dürfen die kleinen Pflanzlöcher ausheben, die zarten Pflänzchen andrücken und auch angießen. Mächtig gespannt sind sie, wie „ihre“ Pflanzen wohl in ein paar Wochen gewachsen sein werden.

Vera (l.) und Olga pflanzen, gießen und haken das Hochbeet unter Anleitung von Karin Hollweck, pädagogische Mitarbeiterin und Fachberaterin im Kleingärtnerverein.

Mächtig gespannt sind sie, wie „ihre“ Pflanzen wohl in ein paar Wochen gewachsen sein werden. Wenn es jetzt ein paar warme Tage gibt, dann werden schnell die ersten Blüten  zu sehen sein. Dann werden die HeidbergKids auch surrende Bienen  beobachten können, wie sie Nektar saugen und Pflanzen bestäuben. Die Kinder werden lernen, dass Bienen unerlässlich sind für Biodiversität und Ernährungssicherheit der Menschheit. Etwa 75 Prozent der globalen Nahrungsmittelpflanzen sind von der Bestäubung insbesondere durch Bienen abhängig. Deswegen rufen die Vereinten Nationen jedes Jahr auch am 20. Mai den World Bee Day, den Weltbienentag aus.

Biologisch wertvoll und nachhaltig Gärtnern

Tage wie dieser sind wichtig, denn vielen Kindern aus den Städten der Industrieländer sind die Zusammenhänge nicht bewusst, weil ihnen vor allem der praxisnahe Zugang zur Natur fehlt. Den zu ermöglichen, ist der Sinn des Projektes „Umweltbildung für HeidbergKids“. In diesem Frühjahr haben es Alena Timofeev, Koordinatorin des AWO-Nachbarschaftsladens Heidberg, und Karin Hollweck, pädagogische Mitarbeiterin an der Grundschule Gartenstadt und Fachberaterin im Kleingärtnerverein, auf den Weg gebracht. Elf Kinder im Grundschulalter haben sich angemeldet. Sie werden lernen, was es heißt nachhaltig und biologisch wertvoll zu gärtnern.

Das niederschwellige, außerschulische Bildungsprojekt geht auf eine Initiative Braunschweiger Baugenossenschaft (BBG) zurück. Ermöglicht wurde es vor allem durch Spendengelder aus der von der Volksbank BraWo und ihrem Kindernetzwerk United Kids Foundations initiierten Aktion „walk4help“ gegen Kinderarmut. Unterstützung erfährt das Projekt aber auch vom Kleingärtnerverein Asseblick e.V. sowie vom Gartenbaucentrum Heidberg Markmanns Gartenpflege und Gestaltung.

Zum Erntedankfest gemeinsam Kürbisse ernten

In dem jetzt entstehenden Nachbarschaftsgarten erfahren die Kinder viel über komplexere ökologische Zusammenhänge und natürlich auch über Grundlagen gesunder Ernährung. „Viele Kinder kennen Obst und Gemüse nur aus den Regalen im Supermarkt. Eigenes Gemüse zu ernten und zu essen, zu sehen wie aus einem kleinen Samen eine große, starke Pflanze wird und zu erkennen, dass diese Pflanze Pflege braucht, um gut zu gedeihen, sind wertvolle Erfahrungen für die Kinder, die hoffentlich nachhaltig bis ins Erwachsenenalter nachhaltig wirken werden.“, sagt Karin Hollweck.

Corona-bedingt leider anders, als es sich alle gewünscht hatten, musste „Umweltbildung für HeidbergKids“ mit Kleingruppen gestartet werden. Alle hoffen aber, dass es bald möglich sein wird, sich regelmäßig viermal im Monat ohne Masken treffen und in den Ferien Workshops veranstalten zu können. „Wir wollen die gesamte Gartensaison gemeinsam planen und erleben. Wir freuen uns schon jetzt auf das Erntedankfest, wenn wir unsere Kürbisse ernten können“, sagt Karin Hollweck.

Bis dahin ist noch eine Menge zu tun für die HeidbergKids. Denn weiter geht es bis dahin mit Erdbeeren, Stachelbeeren und Johannisbeeren. Mit Kräutern wie Petersilie, Schnittlauch, Zitronenmelisse oder Basilikum, Salbei und Oregano. Das verspricht viel Spaß, aber auch viel Arbeit für die HeidbergKids.

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