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Geflüchteten Kindern Perspektiven schenken

Wir möchten den geflüchteten Kindern und Jugendlichen helfen, zum einen mit der Traumatisierung fertig zu werden und zum anderen, sie gut auf die Schule und den Kindergarten hier in Gifhorn vorzubereiten

Thomas Fast, Vorstandsvorsitzender der Volksbank BRAWO Stiftung

GifHelp herausragende Ergänzung

Konzipiert und umgesetzt wird das Flüchtlingshilfe-Programm vom Landkreis Gifhorn und von Eckart Schulte mit seinem Team von der Diakonischen Jugend- und Familienhilfe Kästorf. Die Zielgruppe sind alle Kinder und Jugendlichen aus geflüchteten Familien bzw. alleinreisende Minderjährige, die in den Flüchtlingsunterkünften in Kästorf, Brome, Clausmoorhof und Ehra-Lessien sowie anderweitig im Landkreis untergekommen sind. Insbesondere richtet sich GifHelp an Familien aus der Ukraine, aber es steht auch Kindern und Jugendlichen aus allen anderen Nationalitäten offen. Die Angebote sollen an die Aufnahmestellen angedockt werden, jedoch auch die Menschen, die dezentral untergebracht sind, einbeziehen.

Für den Landkreis Gifhorn ist GifHelp eine herausragende Ergänzung der bisherigen Flüchtlingsarbeit. „Dieses Projekt ist das Ergebnis von regelmäßigem Austausch und guter Zusammenarbeit mit Herrn Fast als Vertreter der Volksbank BRAWO Stiftung. Wir freuen uns sehr über diese sagenhafte Förderungssumme“, erläutert Landrat Tobias Heilmann. „Aufgrund des Krieges in der Ukraine hat sich die Anzahl der Flüchtlinge, die sich im Landkreis Gifhorn aufhalten, innerhalb weniger Wochen mehr als verdoppelt. Zurzeit leben hier ca. 1600 ukrainische Flüchtlinge und 1200 Menschen aus anderen Ländern, fast die Hälfte hiervon sind Kinder. Diese sind in besonderem Maße von den Auswirkungen des Krieges, Flucht und Vertreibung betroffen. Die zusätzlichen Maßnahmen, Hilfs- und Betreuungsangebote, die durch das gemeinsame Projekt der 'Stiftung RTL - Wir helfen Kindern e. V.', der Volksbank BRAWO Stiftung, der Diakonischen Jugend- und Familienhilfe Kästorf und des Landkreis Gifhorn ermöglicht werden, sollen gezielt diesen Kindern zugutekommen.“

Psychosoziale Betreuungsangebote fördern die Integration

„Kern des Projekts ist es, den Kindern und Jugendlichen einen sicheren Ort zu bieten, der ihnen attraktive Beschäftigungsmöglichkeiten bietet“, fasst Schulte zusammen. Insgesamt bestehe es aus drei wesentlichen Bausteinen.
Mit der psychosozialen Betreuung soll den Minderjährigen die Möglichkeit gegeben werden, im Landkreis überhaupt gedanklich anzukommen und somit das „Erden“ zu ermöglichen. Das könne bereits dazu beitragen, die Traumata etwas zu überwinden. „In begleiteten Aktivitäten, in Musik- und Kunstprojekten können sie sich ausdrücken und das Erlebte anfangen zu verarbeiten“, so Schulte weiter.
Durch gezielte Kinderbetreuungs-Maßnahmen sollen zudem den Erziehungsberechtigten Freiräume geschaffen werden, damit sie sich um ihre eigenen Belange kümmern können. Denn die Erwachsenen benötigen nach ihrer Ankunft auch Möglichkeiten der Beschäftigung und der Übernahme von Aufgaben bis hin zum Einstieg in Beschäftigungsverhältnisse. Dahinter stecke das Bedürfnis, die Familie aus eigenen Kräften versorgen zu können. Die zugewanderten Erwachsenen müssen unbedingt in ihren Fähigkeiten und mit ihren Ressourcen erkannt und einbezogen werden, damit die Integration so gut wie möglich erfolge.

Projekt für ein Jahr gesichert

GifHelp ist zunächst von Juli 2022 bis Juni 2023 angelegt. „Wir hoffen, dass wir noch weitere Unterstützer ins Boot bekommen, damit wir unser Hilfsprojekt um ein weiteres Jahr verlängern können“, betont Schulte. Zudem soll eine fünfte Aufnahmestelle für Flüchtlinge im Landkreis Gifhorn in Meinersen entstehen.

Für die weitere finanzielle Unterstützung des Projekts GifHelp ist ein Spendenkonto bei der Volksbank BRAWO eingerichtet: Volksbank BRAWO Stiftung, Spendenkonto "GifHelp", DE68 2699 1066 2222 2210 01, BIC GENODEF1WOB