Hilfe für Kinder von Suchtkranken

Projekt vom Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH aus Braunschweig

Erstellt von Volksbank BraWo

Mit dem Projekt „Kinder mit Bedacht“ sorgt die Lukas-Werk Suchthilfe gGmbH aus Braunschweig dafür, Kindern von Suchtkranken kurzfristig und unbürokratisch Hilfe zu leisten.

Bild: Kindern mit Bedacht helfen // Bild: Fotolia altanaka

Wenn ein Mensch suchtkrank ist, leidet die Familie extrem mit – ganz besonders die Kinder. „Das Schwierigste ist es in solchen Situationen, zu den Kindern Kontakt zu bekommen und zu ihnen durchzudringen, um zu erfahren, wie ihnen geholfen werden kann“, sagt Angelika Kahl, Leiterin der Fachambulanz des Lukas-Werkes Braunschweig.

Belastung Kinder und für Suchtkranke verringern

Mit dem Projekt „Kinder mit Bedacht“, das im Rahmen von walk4help ermöglicht wird, sollen die Kinder von Suchtkranken in den Fokus von kurzfristigen und unbürokratischen Hilfen gerückt werden. Es soll beispielsweise eine Kinderbetreuung organisiert werden, damit die Eltern mit Suchtproblematik in effektive Behandlungen vermittelt werden können. Dadurch soll die Belastung sowohl für die Erkrankten als auch besonders für deren Kinder erheblich verringert werden.

Das Lukas-Werk nutzt für das neue Projekt bereits bestehende Strukturen wie Anlaufstelle für Menschen mit Suchtproblemen. Im vergangenen Jahr gab es dort Beratungsgespräche mit rund 1200 Suchtkranken. Mehr als 200 Kinder sind in diesen Familien direkt betroffen. Die Dunkelziffer ist allerdings extrem hoch. „Bisher kommen lediglich zehn Prozent der Betroffenen in eine Beratungsstelle“, verdeutlicht Angelika Kahl.

Konkrete Hilfe im Alltag

„Dort, wo wir die Problematik kennen, wollen wir ansetzen und die Kinder unbürokratisch, niedrigschwellig und ohne große Formalitäten abholen“, beschreibt sie den Ansatz. Das kann ein Ausflug, ein Sportangebot, offene Gespräche mit anderen betroffenen Kindern oder Hausaufgabenhilfe sein. Das Projekt baut dabei auf bereits bestehende Angebote wie zum Beispiel die Aktion „Wünsch Dir was“ auf. Dahinter steht die Idee, den Kindern von suchtkranken Eltern, die oft eigene Bedürfnisse hintenanstellen müssen, Wünsche zu erfüllen, die die eigene Wertschätzung und das Selbstvertrauen fördern.

Bei diesen Aktionen können die Betreuer die Kinder kennenlernen und feststellen, welche Bedürfnisse sie haben und wie sie gefördert werden können. „Kinder mit Bedacht“ soll der Anstoß sein, sie in eine langfristige Betreuung einzubinden“, erklärt Kahl. Die Vermittlung in eine Familienhilfe oder in die Familien- und Erziehungsberatung, die Aufnahme in das Paten-Projekt des Lions-Clubs und des Vereins „Eine Region für Kinder“ oder auch die Anmeldung in einem Sportverein oder beim Schwimmunterricht – das Lukas-Werk ist eng im örtlichen Hilfesystem eingebunden.

Akute Unterstützung und langfristige Prävention

Der Einsatz für die Kinder ist dabei nicht nur akute Unterstützung, sondern auch langfristige Prävention. Denn das Risiko von Kindern aus suchtbelasteten Familien, später selbst Suchtprobleme zu entwickeln, ist bis zu sechsmal höher als bei anderen Kindern. Zusätzlich erhöht sich das Risiko für andere psychische Erkrankungen und Belastungen durch Scham, Isolation und Ausgrenzung. „Somit ist es besonders wichtig, neben der frühzeitigen Versorgung der Betroffenen auch die Kinder mit im Blick zu haben.“

Die Aktion „Kinder mit Bedacht“ ist eine Ergänzung zu dem von der „Aktion Mensch“  geförderten und vom Lukas-Werk in Braunschweig realisierten Projekt „Netzwerk Sucht“. Bei dem Netzwerk, das im Mai startet, arbeiten zahlreiche Kooperationspartner gemeinsam daran, Menschen mit einer Suchtproblematik möglichst frühzeitig in effektive Behandlungen zu vermitteln.

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