"Rucksack-Projekt" erhält 65.650 Euro aus walk4help-Spenden

Braunschweiger Elternbildungs- und Sprachförderungsprogamm bis Mitte 2021 gesichert

Erstellt von Daniel Dormeyer

„Mit dem Rucksack zu mehr Sprachkompetenz“ – unter diesem Motto unterstützen die Volksbank BraWo und die EngagementZentrum gGmbH das Braunschweiger Elternbildungs- und Sprachförderungsprogramm „Rucksack in der KiTa“. Carsten Ueberschär von der Volksbank BraWo und Monika Schmidt vom EngagementZentrum übergaben den Scheck in Höhe von 65.650 EUR an das Haus der Familie, das von Geschäftsführerin Kerstin geleitet wird. Damit ist die Finanzierung des Rucksack-Projekt bis Mitte 2021 gesichert.

Eltern und Kinder erfolgreich fördern

Das Elternbildungs- und Sprachförderprogramm „Rucksack“ wurde bereits im Jahr 2016 in verschiedenen Braunschweiger Familienzentren und Kitas gestartet. Initiatoren waren das Kindernetzwerk United Kids Foundations, das Haus der Familie und die Volksbank BraWo Stiftung. Die finanzellen Mittel hierfür stammten aus der Initiative „1000 x 1000 - die BraWo Allianz gegen Kinderarmut“.

Das Rucksack-Programm setzt sich erfolgreich für den spielerischen Spracherwerb von Eltern und Kindern ein, um die Entwicklung sowie Integration von Familien in der Region zu fördern. Durch die Spenden beim Braunschweiger Charity-Walk 2019 „walk4help“ kann das Programm nun für ein weiteres Jahr fortgeführt werden.

Zurzeit sind 14 Frauen in den Kitas als Elternbegleiterinnen tätig, zusätzlich befinden sich derzeit elf Begleiterinnen in der Ausbildung. Sie erreichten in diesem Kindergartenjahr regelmäßig 45 Kinder in 30 Familien. Das Proramm wird auch in Corona-Zeiten fortgefürt. Der Kontakt zu den Eltern wird gehalten und es werden Impulse weitergegeben.

Stimmen zum Projekt

Das Rucksack-Programm erweist sich als enorm effektiv und erfolgreich auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Es hilft beim Ausbau der Sprachkompetenz der Kinder und unterstützt gleichzeitig dieVernetzung und Kontakt der Familien als Ganzes. Es stärkt den Selbstwert der beteiligten Mütter und setzt die Ideen von Selbsthilfe um - und zwar praxisnah“, erklärt die verantwortliche Dezernentin Dr. Christine Arbogast (Stadt Braunschweig, Sozial-, Schul-, Gesundheits- und Jugenddezernat).

Wir freuen uns, dass wir das Rucksack-Programm und damit viele Familien ein weiteres Jahr fördern können“, so Monika Schmidt (Geschäftsführerin, Engagement gGmbH), die für die Verwaltung der Projekte aus dem walk4help verantwortlich ist.

Sprache ist das wichtigste Instrument für gesellschaftliche Teilhabe. Das Rucksack-Programm setzt sich im Rahmen von United Kids Foundations für den spielerischen Spracherwerb von Eltern und Kindern ein und fördert die Entwicklung von Familien in der Region“, begründet Carsten Ueberschär (Direktionsleiter, Volksbank BraWo) die Förderung des Projekts.

Das Besondere am Rucksack-Projekt ist, dass nicht einzelne Mitglieder, sondern die ganze Familie im Fokus steht. Die Rückmeldungen der teilnehmenden Mütter beziehen sich auf Fortschritte in der sprachlichen und allgemeinen Entwicklung ihrer Kinder, von der verbesserten Feinmotorik über eine bessere Konzentration bis zu mehr Lernfreude. Die vermehrte Beschäftigung mit den Kindern und die gemeinsamen Aktivitäten, auch zusammen mit den Vätern, führen zu einer gestärkten Bindung in der Familie, die gemeinsame Zeit wird intensiver und bewusster miteinander verbracht. Wir bedanken uns sehr herzlich bei der Volksbank BraWo Stiftung, dass sie das erfolgreiche Projekt für ein weiteres Jahr zu einem Großteil finanzieren“, sagt Kerstin Hartmann-Moos (Haus der Familie, Geschäftsführerin).

Das Rucksack-Projekt erzielt mit relativ einfachen Mitteln hohe Effekte. Die beteiligten Frauen, seien es Elternbegleiterinnen oder Teilnehmende der Elterngruppen, erleben sich oftmals zum ersten Mal als aktiv, kompetent und beteiligt. Für viele Familien stellt das Projekt ein wunderbares Bindeglied und Einstiegsprojekt dar. Es ist oftmals der Start einer Bildungskarriere und eine Chance für uns, Kompetenz und Engagement dieser Frauen wahrzunehmen und auch für unsere Gesellschaft zu nutzen“, führt Beate Hamilton-Kohn (Abteilungsleiterin Haus der Familie/Rucksack-Programm) aus.

Das Rucksack-Projekt ist beste Hilfe zur Selbsthilfe. Die Eltern bekommen in den Rucksack-Gruppen Anregungen, erprobtes Material und Anleitungen für die spielerische Sprach- und Entwicklungsförderung der Kinder zu Hause“, erläutert Frank Flake (stv. Vorsitzender des Jugendhilfeausschusses).

„Die Sprachförderung ist für Kinder der entscheidende Baustein für einen erfolgreichen Lebensweg. Das Rucksack-Projekt spielt in der Frühförderung eine wichtige Rolle. Hier werden Eltern auch aus Migrantenfamilien angeleitet und ermutigt, mit ihren Kindern viel zu sprechen. Aus Sicht des Jugendhilfeausschusses halte ich es für erforderlich, das Projekt zu verstetigen und auszuweiten“, unterstreicht die Vorsitzende des Jugendhilfeausschuss Dr. Elke Flake (Stadt Braunschweig).

Wir freuen uns, das Rucksack-Projekt weiterführen und ausbauen zu dürfen und stehen zu 100 Prozent hinter dem Konzept. Insbesondere die vergangenen Monate in Isolation haben gezeigt, wie wichtig Unterstützung für die Eltern und Kinder ist. Wir möchten sie ermutigen, ihre Chance auf Bildung zu nutzen und insbesondere den Frauen und Kindern eine bestmögliche Perspektive zu bieten. Auf der Crowdfunding-Plattform des EngagementZentrums stellen wir in Kürze unser Programm vor und hoffen auch dort auf viele Unterstützer“, so Natalie Gleichmann und Anna Hochnadel (Haus der Familie, Koordinatorinnen des Rucksack-Projektes).

Die Familien sind sehr dankbar, dass das Projekt weiterläuft. Es fühlt sich wie eine große Familie an. Wir halten zusammen und vielleicht finden verängstigte Familien so den Mut, wieder nach draußen zu gehen. Die Unterstützung der Erzieherinnen ist großartig! Es heißt nicht umsonst Familienzentrum St. Maximilian-Kolbe“, sagt die Elternbegleiterin Adriana D. aus dem Familienzentrum St. Maximilian-Kolbe.

„Mit dem Rucksack-Projekt verbinde ich viele positive Erfahrungen. Ich habe durch dieses Projekt neue Kontakte aufgebaut, Bekanntschaften geschlossen und viel gelernt. Auch für Migrantinnen ist es ein gutes Projekt, um sich zu integrieren und die deutsche Sprache zu erlernen“, meint Elternbegleiterin Aicha G. (Kita St. Andreas).

Die Kinder lernen mit den Aufgaben in den kleinen Zeiten vieles mit Spaß und die Muttersprache fördert die Verbindung zwischen Eltern und ihrem Kind sehr. Deswegen ist das Projekt für uns eine wertvolle Gelegenheit“, sagt Elternbegleiterin Ahlem M. (Quäker Nachbarschaftsheim).

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